Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preußen
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bindung mit eingelassenen Spiegeln, glitzernden Gtaslstern, Porzellan-kmmen und chinesisch-japanischen Kunsterzeugnissen. Die Mbel sind zierlich mit gebogenen Flchen und geschweiften Beinen. Bei Anwendung von Farben werden alle krftigen Tne und tieferen Schatten vermieden und lichte, rosige Farben angewandt. (Fig. 5.)
Der Auenbau erfuhr insofern eine Wandlung, als man weniger Wert auf die majesttische Erscheinung des Bauwerkes, auf die Anlage groer durch mehrere Geschosse gehender Treppen legte, sondern gem der franzsischen Etikette, die es fr unschicklich erklrte, groe Herren viele Stufen steigen zu lassen, die Zahl der Stockwerke beschrnkte. Man baute sogar viele einstckige Schlsser, so Sanssouci in Potsdam, Amalienburg im Nymphenburger Park bei Mnchen, Wilhelmsthal bei Kassel u. a. Was der Majestt des Bauwerks in der Hhe abging, wurde nun durch die kolossale Lngenausdehnung der Front erstrebt; von jetzt ab galt ein Schlo um so vornehmer, je weiter sich seine Flgel dehnten. Der grte deutsche Baumeister der Rokokozeit ist Balthasar Neumann (f 1753), dessen Hauptwerk, die Residenz des Frstbischofs zu Wrzburg, eins der groartigsten Bauwerke Deutschlands im 18. Jahrhundert ist. Neumann stellt sich wrdig der Berliner Wenzel von Knobelsdorf (f 1753) an die Seite, der erst Artillerieofsizier war und darauf der Architekt Friedrichs des Groen wurde. Er war in Paris gebildet und zeichnete sich aus durch hohe Begabung und seinen, klassischen Geschmack. Seine Hauptwerke sind das Schlo Sanssouci in Potsdam, dessen Nordfront mit der Kolonnade sein feines Verstndnis fr die Architektur und dessen Jnnenrume das anmutigste Rokoko zeigen, der Ausbau des Stadt-schlosses in Potsdam und das Berliner Opernhaus.
Um das Jahr 1770 endete in Deutschland das Rokoko, und nun erst fhrten die Bestrebungen Winckelmanns eine durch erneutes und tiefer eindringendes Studium des klassischen Altertums abweichende Bauart herbei. Man verlie das Schnrkelwesen des Rokoko und kehrte zu den reinen Formen der griechischen Kunst zurck.
C. Die Zeit der franzsischen Revolution.
1. Die franzsische Devolution von 17891799.
a) Die Veranlassung.
Auf politischem und sozialem Gebiete fhrte die Aufklrung zur Beseitigung der bestehenden Verhltnisse zuerst in Frankreich, wo die Zustnde durch die Miregierung Ludwigs Xv. vllig unhaltbar geworden waren. Whrend in den meisten europischen
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Formen und Verzierungen einer geschmacklosen Willkr, berladung und Unschnheit verfiel, blieb ihr fr die architektonische Anordnung im all-gemeinen, namentlich fr die Anlage von Auffahrten und Freitreppen von Vorpltzen, Hofrumen, Treppenhusern, Zimmern und Slen ein gesunder Schnheitssinn und ein Gefhl fr Wrde. Wenn diese Eigenschaften den Barockstil zur Ausfhrung von Palastbauten befhigten, so konnte es ihm jedoch nie gelingen, im Kirchenbau die Wirkungen des Erhabenen und Erbaulichen hervorzubringen. Und doch wurden auch im Barockstil namentlich von dem Jesuitenorden viele Kirchen gebaut (Jesuitenstil). Die Neuerung des Barocks auf dem Gebiete des Kirchenbaues war nach italienischem Muster die Verbindung von Langhaus- und Kuppelbau (Centralbau). Siehe die Frauenkirche in Dresden. (Fig. 7) Zur Ausfhrung der Barockbauten in Deutschland wurden viele italienische und franzsische Baumeister ins Land gezogen, deutsche Knstler bildeten sich bei ihnen oder gingen zu ihrer Ausbildung nach Paris und Rom.
Noch zu Ausgang des 17. Jahrhunderts machte sich im Gegensatz zur ppigkeit des neuen Stils eine ernstere, klassische Richtung geltend, die vor allem der Architektur der Plastik gegenber zu ihrem Rechte ver-half; diese Richtung hatte ihren Boden namentlich in Berlin. Hier er-baute seit 1685 Nering eins der edelsten Werke dieser Richtung, das heute zur preuischen Ruhmeshalle umgestaltete Zeughaus (Fig. 1), eine geradezu kassische Schpfung. Der herrlichste Schmuck des Zeughauses sind die er-greifenden Kpfe sterbender Krieger, die im Hofe der den Fenstern angebracht sind. Sie sind von einem der grten Knstler dieser Zeit, Andreas Schlter aus Hamburg (16621714), gearbeitet, der auch die kolossale bronzene Reiterstatue des Groen Kurfrsten auf der Langen Brcke (Fig. 3) schuf, ein Werk von groartigem Aufbau, von mchtiger Bewegung und vollendeter Formbehandlung. Ebenso bedeutend wie als Bildhauer war Andreas Schlter auch als Baumeister. Er wurde (1699) mit dem Umbau und der Verschnerung des Schlosses in Berlin (Fig. 2) beauftragt und schuf in dem preuischen Knigsschlo das gro-artigste Werk der Barockarchitektur. Schlters Nachfolger im Schlobau war, nachdem er durch Kabalen aus dem Amte eines Hofbaumeisters ver-drngt war, seit 1706 sein Nebenbuhler Eosander von Goethe aus Riga; er erbaute den Westflgel mit dem nach dem Muster des Konstantinbogens errichteten Hauptportal.
Die drei Hauptwerke des Barockstils in Dresden sind der Zwinger (Fig. 6) (begonnen 1711), die Frauenkirche (Fig. 7) und die Hofkirche. Der Zwinger (erbaut von dem Dresdener Pppelmann) ist ein Prunkhof,
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umgeben von 6 Pavillons mit einstckigen Galerien dazwischen. Er sollte einem neu zu errichtenden groartigen Schlo als Vorhof dienen und war an der vierten Seite, auf die das Schlo zu stehen kommen sollte, durch eine hohe Mauer geschlossen, jetzt erhebt sich an deren Stelle die berhmte Ge-mldergalerie. In dem Zwinger war ein Festsaal unter freiem Himmel geschaffen fr die Maskeraden und Festauszge des Hofes. In den Portal-gebuden entfaltet sich vielleicht das hchste Ma dekorativen Reichtums^ das die abendlndische Kunst berhaupt entwickelt hat; aber dieser Reich-tum ist beherrscht durch ein feines Empsinden fr Maffengliederung und durch das Schnheitsgefhl des Knstlers. Durch drei Portale gelangt man in den Hof, auf dem noch heute das geheimnisvolle Pltschern der Springbrunnen, der berauschende Dust von Orangenbumen den Ein-tretenden zur Sommerzeit begren. Die zweistckigen Pavillons enthalten Sle, geschmckt mit groen Deckengemlden von italienischen und sran-zsischen Knstlern, ferner Grotten und Bder. Die Dcher der Pavillons sind gebrochen, zeltartig und waren einst blaubemalt und vergoldet. Aller-Hand Bildwerk, allegorische Figuren, Guirlauden, Wappen, Muscheln, mit antiken Elementen bunt sich mischend, umspielt in mutwilliger, aber doch noch immer mavoller Laune als Zierglieder alle Ecken und Mauerflchen.
B. Die Zeit Friedrichs Ii. des Groden (17401786) und die Begrndung der Grotzmachtstellung Preutzens.
L Die Jugendzeit Friedrichs des Groen.
Erste Erziehung. Friedrich Ii. ist am 24. Januar 1712 auf dem Schlffe zu Berlin geboren. Die erste Erziehung des Prinzen lag ganz in den Hnden feiner wohlwollenden und gebildeten Mutter Sophie Dorothea. Groe Liebe fate er zu feiner etwas lteren Schwester Wilhelmine, der er stets in brderlicher Liebe zugethan blieb. Als der Kronprinz das siebente Lebensjahr erreicht hatte, wurde feine Erziehung Mnnern anver-traut. Zu feinem Oberhofmeister wurde der Graf von Finkenstein er-nannt; fein eigentlicher Lehrer wurde aber ein junger kenntnisreicher Franzose von Adel, Dnhan de Jandun, der Sohn eines franzsischen Einwanderers, der dem Prinzen groe Liebe zur Litteratur und zu den schnen Knsten einflte. Der König selbst schrieb fr die Lehrer eine Instruktion*, die darauf hinftrebte, aus dem Prinzen einen tchtigen
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Friedrichs Friedrich_Ii Friedrich Dorothea Wilhelmine Dnhan_de_Jandun
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benfmal auf dem Nieberwalb. In Mnchen wirkte Ludwig Schwanthaler (Kolossalstatue der Bavaria in Mnchen, die Ausschmckung der Walhalla bei Regensburg) und bestimmte die Richtung der ganzen Mnchener Bilb-hauerschule. In der neueren Zeit hat sich in der Monumentalplastik fr Denkmler, die in der Umgebung der Natur auf Fernwirkung bestimmt stnb, ein eigenartiger Stil ausgebilbet, der in der fast untergeorbneten Verbinbung der Bilbhauerkunst mit der Architektur, die den Unterbau liefert und die Form des Denkmals bestimmt, bertoltigenb wirkt. Als erstes Werk dieser Richtung ist das Hermannsbenkmal von Ernst Banbel auf der Grotenburg zu bezeichnen; nach 1871 hat Bruno Schmitz in seinem Kyffhuserbenkmal (Fig. 9) und dem Kaiser Wilhelmbenkmal auf dem Wittekinbsberg an der Porta Vollenbetes geschaffen.
In der Baukunst erwarb sich die romantische Schule das Verbienst, das nchterne Geschlecht auf den tiefen Gebankeninhalt und die eble Form der alten deutschen Baukunst von neuem hinzuweisen. Besonbers thtig bafr waren die Brber Boisserse aus Kln. Trotzbem schlo sich der bebeutenbste Knstler auf architektonischem Gebiete, Frtebrtch Schinkel (17811814) in Berlin, lebiglich an die klassischen Formen der griechischen Baukunst an, die er vllig frei beherrschte und stets dem jebesmaligen Bebrfnis mit Geschmack anpate. Dabei verstaub er es sehr wohl, sich auch in den Formen des Mittelalters zu bewegen und alle von ihnen bargebotenen Mittel zu benutzen. Als die bebeutenbsteu seiner Werke antiken Stils stnb zu nennen das Alte Museum, das Schauspielhaus (Fig. 8) und die Hauptwache in Berlin. Auch die Neubelebung der gotischen Bauweise hat Schinkel durch sein Vorbilb (Werberfche Kirche und Kriegsbenkmal auf dem Kreuzberge in Berlin) gefrbert. Sein Schler August Stter baute zu Berlin das Nene Museum und die Schlokuppel, Heinrich Strack die Nationalgalerie und die Siegessule.
Trotz der Bemhungen namentlich des kunstsinnigen bayrischen Knigs Maximilian Ii., die Knstler zur Erfinbnng eines neuen Baustils an-zuregen, entbehrt die Gegenwart eines solchen. Es scheint, als habe die Baukunst ihre Eutwickelung beenbigt, und so erschpft sich die groartige Bauthtigkeit der Gegenwart im Profanbau fast ausschlielich in der Nachahmung der verschiedenen Erscheinungsformen der Renaissance, whrenb man im Kirchenbau zu den Stilarten des Mittelalters zurckkehrt.
Die Naturwissenschaften. Auer den von den Romantikern hervorgerufenen und besonbers gefrderten Wissenschaften (S. 200) wrbe das Felb der Naturwissenschaften am meisten bebaut, und einige ihrer Zweige erlangten eine nie geahnte Hhe der Ausbilbung. Ihre Errungen-
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Schwanthaler Ludwig Ernst_Banbel Ernst Bruno_Schmitz Wilhelmbenkmal Frtebrtch_Schinkel Schinkel August Heinrich_Strack Heinrich Maximilian_Ii Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Mnchen Mnchen Regensburg Grotenburg Wittekinbsberg Berlin Berlin Berlin Berlin
X
Kurfürst Friedrich I.
uf einem hohen Bergkegel in Schwaben erhebt sich ein prächtiges Königsschloß; es ist die durch König Friedrich Wilhelm Iv. neu aufgebaute Stammburg Hohenzollern. Die heutige Burg Hohenzollern besteht aus der unteren oder Vorburg, welche die Form eines Siebenecks ausweist, und ans dem etwas höher gelegenen eigentlichen Schloßbau, der drei Flügel, fünf Stockwerke und mehrere Türme hat. Über dem Schloßthor erblickt man den preußischen Adler mit dem bedeutungsvollen Spruch: „Vom Fels zum Meer."
An der Stelle dieser herrlichen Königsburg stand in früheren Zeiten die alte Burg Hohenzollern, in der einst die tapferen und edlen Urahnen unseres Kaisers gewohnt haben. Vom Ende des zwölften Jahrhunderts ab waren des Kaisers Vorfahren gleichzeitig Burggrafen von Nürnberg. Der bedeutendste der Burggrafen war Friedrich Vi., der erste Kurfürst von Brandenburg, mit dessen Bild wir die Reihe unserer Betrachtungen schließen.
Friedrich wird Statthalter in den Marken. Vor ungefähr 500 Jahren,
zur Zeit des Kaisers Sigismund, sah es in der heutigen Provinz Brandenburg,
die damals eine Markgrafschaft bildete, gar schlimm aus. Da der Kaiser sich fast gar nicht um das Land bekümmerte, riß daselbst die größte Unordnung ein. Die raublustigen Edelleute verwüsteten die Felder der Bauern, holten das Vieh aus den Ställen, lauerten den reisenden Kaufleuten auf und erpreßten von ihnen hohe Lösegelder, steckten Dörfer und Städte in Brand und scheuten sich vor keiner Gewaltthat. Am tollsten trieben's die Brüder Dietrich und Johann von Quitzow, die sich vollständig als die Herren des Landes betrachteten.
Allmählich sah der Kaiser ein, daß es so nicht weiter gehen konnte. Er
sah sich nach einem thatkräftigen und unerschrockenen Manne um, der den Notständen in den Marken abhelfen sollte. Seine Wahl fiel auf den edlen und tapferen Burggrafen Friedrich Vi., der dem Kaiser bereits viele gute Dienste
geleistet hatte. Im Sommer 1411 erfolgte die Ernennung Friedrichs zum
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Vi Friedrich Friedrich Sigismund Johann_von_Quitzow Johann Friedrich_Vi Friedrich Friedrichs